Dienstag, 31. Januar 2017

Fresh: Aufstieg in die Damen-Schnittmuster-Kategorie

Jetzt ist es wohl unwiderruflich soweit: Meine Tochter ist schnitttechnisch kein Kind mehr. Schon im letzten Jahr hab ich feststellen müssen, dass sie nicht mehr so wirklich in die Kinderschnitte passt, aber die Damenschnitte waren auch noch nicht das Optimum.

Das hat sich jetzt erledigt. Definitiv. Das erste Schnittmuster, das in den Genuss dieses neuen Beswusstseins kam, war Lady Indira von Mialuna.

Als dieses flatterige Shirt im Probenähen war, habe ich vor allem deshalb nicht mitgenäht, weil ich davon überzeugt bin, dass es mir nicht steht. Dabei bleibe ich auch, aber als dann Weihnachten mal wieder ganz plötzlich um die Ecke bog, dachte ich, dass es perfekt in das Beuteschema meiner Mutter passen würde. *Bling* Die Erleuchtung und eine grandiose Idee für ein Weihnachtsgeschenk.

Leider fehlte mir der richtige Stoff. Blöd aber auch. Also bin ich losmarschiert und tatsächlich fand ich genau das Richtige für meine Mutter und dazwischen lag: "Fresh". Ach, der war ja soooo schön, aber zum Erscheinungsdatum damals war ich mir ziemlich sicher, ich würde auf ihm sitzenbleiben. Und tatsächlich.... Als ich ihn ihr damals zeigte: "Nein". Schade! 



Also. Zurück zur Vorweihnachtszeit: da lag in diesem Geschäft doch tatsächlich noch ein Reststück rum! Aller Bedenken zum Trotz habe ich es mitgenommen.... Ist ja nicht so, dass wir im Bekannten- und Verwandtenkreis keine Mädels hätten, die sich im Notfall nicht gerne beschenken lassen würden. Hüstel. 

Aber ich hatte einen Plan... Naja. Eine Hoffnung! Mit aller Unschuldsmiene (und nur mit wenig Hinterlist gewürzt) habe ich "Fresh" meiner Tochter noch einmal "live" gezeigt und daneben hing ganz zufällig die Lady Indira meiner Mama.... Ein Blick zu mir. Ein Blick zum Shirt. Wieder retour. - Kurz: wir kamen zum Schluss: zu einem so lockeren Shirt wie diesem, passt ein so großflächiges Muster wunderbar!


Das Ergebnis spricht für sich, finde ich. Ich bin verliebt in meine hübsche Tochter.

Ein bisserl gnatschig war Madame dann doch noch, denn ich hab das Shirt noch dem Christkind übergeben, sodass es erst unterm Baum als Packerl wieder aufgetaucht ist. Warten kann manchmal wirklich fies sein, da ziehen sich drei, vier Tage scheinbar eeeeendlos dahin. Ende gut, Alles gut.

PS: und das Shirt meiner Mutter? Mal sehen, ob ich sie mal dazu überreden kann, sich fotografieren zu lassen.... :-)



Schnitt: Lady Indira, Gr. 32 von Mialuna
Stoff: "Fresh" von Kluntjebunt, gekauft bei Biostoffe

 
 


Samstag, 28. Januar 2017

Bloggertreffen Wien 2017 und ein paar Gedanken

Vor genau zwei Wochen fand es bereits zum zweiten Mal statt: ein Bloggertreffen in Wien, organisiert von unserer lieben Geraldine, die sich damit schon zum zweiten Mal wirklich verdammt viel Arbeit angetan hat. Herzlichen Danke, meine Liebe, dass du uns damit ein bisserl Zusammensein, Fachsimpeln, einfaches Quatschen und Komareden :-) ermöglicht hast.

von links nach rechts: Gabi von "madewithbluemchen" und Geraldine von "CheRRy's World"

Apropos Letzteres: Ganz so schlimm war es tatsächlich nicht, liebste Susanne, das muss auch von meiner Seite noch einmal ganz deutlich gesagt werden.... Ich genieße den Austausch mit dir und Blunzngröstl steht ganz oben auf meiner Agenda *winkmitdemzaunpfahl*.

Es ist herrlich, wenn so ein paar verrückte Stoff/Näh/Woll/Recyclinghennen zusammenkommen, die bunte Mischung machts. Jede einzelne trägt mit ihrer Kreativität zu einer tollen Vielfalt bei, stößt neue Ideen an und lässt ebensolche wachsen. Ich stimme Susanne voll und ganz zu, die in ihrem Beitrag über das Bloggertreffen geschrieben hat, dass es um viele Blogs derzeit eher still geworden ist. Hier nehme ich mich auch selbst ein wenig an der Nase, wobei ich die Schuld jetzt nicht Instagram, Facebook und Co geben möchte. In meinem persönlichen Fall ist es wohl eher eine persönliche Orientierungsphase: Was will ich, wie will ich es und wie kann ich es umsetzen? Will ich es überhaupt noch? 

Eines weiß ich allerdings genau: ich genieße den Austausch sehr und solche Treffen zeigen mir immer wieder auf, dass Distanzen eigentlich keine Rolle spielen und Interessen Dank der Technik zusammenfinden, mit denen man sonst wohl alleine dagestanden wäre. Ich liebe es zu nähen, zu fotografieren, die Fotos zu bearbeiten und auch zu präsentieren. Somit passt das schon mit meinem Blog. Außerdem muss ich zugeben, dass mir positive Kommentare schmeicheln und mich manchmal sogar stolz machen (da spricht die Eitelkeit :-) und ebenso liebe ich es, ein bisschen in der Kreativität der anderen BloggerInnen zu stöbern und mich inspirieren zu lassen. 

Ich bin auch gerne in meinen Probenähgruppen. Es ist schon was Tolles, Teil des Entstehungsprozesses zu sein, ein bisschen Fachzusimpeln mit den anderen und auch mal mit einem für einen persönlich ungewöhnlichen Schnitt über den eigenen Schatten zu springen. 
Ja, es ist ein zeitaufwändiges Hobby. Alles zusammen. Und dann kommt die Befürchtung, das Gegenüber nicht mehr zu erreichen, weil man wieder mal "nur" ein Probenähergebnis zeigt, weil sich zeitlich was anderes halt einfach nicht ausgegangen ist. Dennoch will man eigentlich nicht als nur Werbeblog "abgestempelt" werden, wobei ich immer absolut ehrlich bin und manches auch gar nicht nähe, weil es mir nicht gefällt. Hier kommt ein ganz bestimmter Teil meiner Persönlichkeitsstruktur zu tragen: es ist mir wichtig, was andere von mir denken. Ich will es immer allen schon im Vorfeld recht machen und "gut dastehen". Aber wisst ihr was: ESMI ("einen Scheiß muss ich"), wie Ines von "eclectichamilton" vor einem Jahr ganz richtig gesagt hat und mich schon gar nicht von meinen eigenen Gedanken und Befürchtungen versklaven zu lassen (Kennt ihr das? Man ist zögerlich, weil man sich vor bestimmten Reaktionen fürchtet, gleichzeitig will man aber und dann macht etwas aus dieser Zwickmühle heraus nur halbherzig und schon beißt sich die Ratte in den Schwanz). Ich wünsche mir die Unbeschwertheit meiner Anfänge zurück. Aber mit Wünschen ist es nicht getan, das weiß ich. Es liegt ganz und gar an und vor allem in mir.

Aus diesem Grund lasse ich es jetzt einfach mal laufen und schau, was auf mich zukommt. Und jetzt ist dieser Beitrag, mein erster in 2017, tatsächlich ein kleiner Seelenstrip geworden. Ja, wohl genau das. Keine Rechtfertigung, nein, einfach ein Tatsachenbericht. Damit ihr wisst, was los ist.

Treffen wie jenes vor zwei Wochen zeigen mir aber ganz deutlich, was ich verpassen würde, wenn ich meiner Unsicherheit nachgebe. Ich fühl mich wohl bei und unter euch!