Mittwoch, 31. Mai 2017

Mist! Gelegenheit verpennt!!!

Aber gut. Was solls?! Da müsst ihr jetzt durch! Auch wenn die Temperatur da draussen auch heute wieder an der 30-Grad-Marke schrammt, ich zeige euch heute mein Meisterwerk.

Ja, so nenne ich ihn, ganz unbescheiden. Ich bin ja sowas von stolz auf diesen Mantel für mein Töchterlein. Für England (zu Ostern) wollte sie UNBEDINGT einen Mantel haben, - na immerhin für den Flug und das Fotoshooting hatte sie ihn dann tatsächlich an. Wer konnte denn ahnen, dass uns das als wetterunbeständig verschrieene London fünf wunderbar frühlingshaft bis frühsommerliche Tage bescheren würde?!

Aber der Herbst kommt bestimmt und ich hoffe, er gefällt dem Töchterlein auch dann immer noch. Wenn nicht, muss ich mich wohl mit Mühe davon abhalten, eine Klippe hinunterzustürzen. Gut, dass diese in Wien eher rar gesäht sind. :-)

Ich lasse mal die Bilder sprechen. Ich bin einfach verliebt, sorry.






Der Mantel ist eine Frieda von Mondbresal, in Gr. 34. Gut, die Ärmel sind ein wenig lang, weil die Tochter noch nicht ganz Erwachsenengröße erreicht hat, auch wenn sie rein figürlich bereits voll und ganz bei den Erwachsenenmaßen angekommen ist. Aber sie ist da wie ich: wir lieben überlange Ärmel! Die einzige Änderung ist der Kragen, den habe ich auf Wunsch ein wenig verkleinert. Die Knöpfe habe ich zufällig bei Biostoffe erspäht und da sie aus Recycling-Material hergestellt wurden, sind sie an sich schon mal was Besonderes und: sie greifen sich wirklich toll an!

Der Schnitt ist einfach grandios und ich liebe den Mantel an ihr! Vor allem, weil sie ihn eher lässig zu Jeans, Shirt und "festere Bock" (Schuhe) tragen möchte. So ist sie. Mein Mädchen!


Schnitt: Mantel "Frieda" von Mondbresal, Gr. 34, lange Version, Kragen gekürzt
Stoffe: Komolka
Knöpfe: Recycling-Knöpfe via Biostoffe




Mittwoch, 17. Mai 2017

Na endlich! - Lunchbags

Im Sinne der Nachhaltigkeit wollte ich sie ja eigentlich schon lange genäht haben... Hat nun aber doch etwas gedauert, - ein paar Jahre um genau zu sein.... Dabei diskutieren wir zu Hause schon lange darüber, wie wir die Schuljause am besten verpacken...

Dazu muss erwähnt werden: meine Kinder bekamen, solange sie in der Volksschule waren, ein spätes Frühstück und das Mittagessen direkt von und in der Schule. Dennoch mussten sie IMMER - ein Überbleibsel aus Kindergartentagen - auch eine Gemüse- bzw. Obstjause eingepackt bekommen, in unserem Fall sind das übern Winter meist Äpfel, Karotten und selten Bananen, erstere geschnitten in einer der allseits bekannten Tupperbox (oder eher ein ähnliches no-name-Produkt), letztere in einer stylischen Bananenbox mit Krümmung (haben wir auch schon seit Kindergartentagen daheim). Im Frühling gibt es dann manchmal auch Paprika und / oder Gurken dazu, für die Tochter darf es auch Avocado oder Kiwi sein.


Doch mit Umstieg des ältesten Kindes ins Gymnasium war, obwohl Ganztagsklasse und somit vorhandenem Mittagessen, der Vormittag nur mit einer etwas umfangreicheren Jause zu bewältigen. Also gut, mal Joghurt, mal Brot - doch das Brot wurde immer separat in kleinen Jausensackerln verpackt - mit lauten Grmpf. Das ökologische Bewusstsein war definitiv nicht glücklich, auch wenn ich die Kinder mit mal mehr, meist weniger großen Erfolg dazu angehalten habe, doch bitte die Sackerl wieder zu retounieren... Aber was macht man mit einem Sackerl, in dem die Mandarinenschalen einige Tage lang vergessen wurden... (Frage: Warum kann man Schalen, egal ob nun von der Mandarine, der Zitrone - ja, die Tochter isst sie einfach so - oder der Kiwi nicht gleich direkt in der Schule im Biomüll entsorgen?) *kopfschüttel* - BÄH und weg damit, sag ich nur. So intelligent meine Kinder auch sein mögen, aber in machen (ganz speziellen) Dingen scheint ihre Lernfähigkeit etwas begrenzt, - böse gesprochen. Kennt ihr, oder?



Vor ein paar Wochen dann, war Schluss. Nämlich zu dem Zeitpunkt, als mein Blick unseren vollen Mistkübel streifte und mir dabei auffiel, dass es sich vornehmlich um Plastikverpackungen handelt, ein guter Teil davon eben jene "vergessenen" und unansehnlichen Jausensackerln. Eigentlich wüsste ich es ja schon lange besser und ich weiß nicht, warum ich so lange damit gewartet habe.... Auf jeden Fall ging es dann ratzfatz: Meine beschichteten Stoffe (tw. Stoffreste) rausgesucht und nach einem Youtube-Tutorial (ich finde es leider nicht mehr) gemixt mit der Anleitung von Pattydoo genäht.



Seither sind die Lunchbags brav im Einsatz und Brote, Kuchen und sogar Joghurts gehen in der Schultasche nicht mehr verloren und falls doch was bröselt oder tropft, die Bags sind außen wie innen aus abwischbaren Material! Ideal auch für den Schwimmbadbesuch inkl. nasser Badekleidung, habe ich mir sagen lassen.

Und mein ökologisches schlechtes Gewissen ist um ein paar kleine Prozentpunkte beruhigter. Immerhin.



Schnitt: Eine Kombi aus einem Youtube-Video und der Pattydoo-Anleitung
Stoffe: beschichtete Stoffe aus dem Fundus




Donnerstag, 11. Mai 2017

Ganz schön chillig...

... ist mein drittes Zipfelwesterl, das eigentlich das älteste in meinem bunten Jäckchen-Blumenstrauß. 
Ok, ganz so bunt ist er jetzt dann doch nicht, aber ich wollte Westen zum kombinieren. Ist mir jetzt dann doch nicht so ganz gelungen, muss ich sagen, also wird wohl noch das eine oder andere folgen, aber dann muss wirklich das unten-drunter definitiv mit dem oben-drüber abstimmen und zwar so, dass mindestens 2-3 Untendrunter auf ein Obendrüber kommen....

Nun zur Chill-Jacke von Leni.pepunkt... Sie leidet leider auch an der mir zugeeigneten Krankheit "zu wenig Stoff gekauft" - ich lerne aber auch wirklich sehr schwer, wie es scheint... Deshalb ist sie auch etwas kürzer als eigentlich gedacht und das ist wohl das fehlende i-Tüpfelchen, das sie perfekt machen würde. 


Und ob ihr es glaubt oder nicht: das Ding lässt sich trotz recht zurückhaltendem Muster (einfacher geht ja eigentich kaum mehr) wirklich super schwer kombinieren! Da muss ich auf mein weißes (Kauf-)Top zurückgreifen, das mir aber in den letzten Wochen eindeutig zu wenig warm war (aber geh, warum denn nur?!).


Tja, jetzt habe ich drei Zipfelwesten, zwei mit mehr, eine mit etwas weniger Zipfel, aber nicht minder lässig. Und trotzdem ist der Stil ein ganz anderer. Ich werde aber dennoch noch ein bisserl weiter experimentieren. Schließlich ist der Gedanke einer Capusle Wardrobe ja doch recht verlockend. Ob ich das jemals schaffen werde?! Jetzt weiß ich immerhin, welche Art von Jacken mir stehen und denen ich mich auch wohlfühle. Man mag ja nicht immer im gleichen Schnitt herumlaufen, muss ich ja auch nicht, denn jetzt habe ich ja zwei Schnitte, die doch einem ähnlichen Stil entsprechen.





Schnitt: Chill.Jacke von Leni.Pepunkt, Gr. 38
Stoff: Jacquard via Biostoffe



Mittwoch, 10. Mai 2017

Willow, die Zweite

Weiter geht's mit meinen Westerln.... Meine zweite Zipfelweste ist ebenfalls wieder aus Jacquard und einfach wunderbar weich, warm und flauschig. (Hier seht ihr die erste.)
Als wir über Ostern in London waren, hat sie mir hervorragende Dienste geleistet. Hier posiere ich vor einem typisch viktorianischen Reihenhaus, in dem unser Appartement untergebracht war. Ach, ich sag's euch. Herrlich war's.




Der Wettergott war uns hold, Miss Spring hat sich von ihrer besten Seite gezeigt. Und ähnlich wie in Wien weht in London auch ständig der Wind. Da hab ich mich gleich heimisch gefühlt! An diese Tatsache konnte ich mich gar nicht mehr erinnern, aber ich war ja auch das letzte Mal vor 23 Jahren in England, da passiert es schon mal, dass das Gedächtnis ein paar Lücken aufweist. :-)
Und mich stört er nicht, der Wind. Ich mag ihn. Ich hatte ja schließlich auch mein Westerl zum Einkuscheln, aber mehr hat es tagsüber eigentlich nicht mehr gebraucht, - und manchmal nicht einmal mehr das.



Anders als bei meiner Pfeil-Willow habe ich hier alle Kanten unversäubert gelassen, der Stoff lädt ja geradezu dazu ein. Mittlerweile, nach ein paar Wäschen, rollen sich die offenen Stellen auch ein bisserl auf (bei den "Schlitzen" sind die zwei Lagen des Doubleface miteinander verwoben) und das schaut sogar noch ein bisserl lässiger aus.



Uiuiui. Da will ich lässig dreinschauen und dann wird das immer ein bisserl grimmig. Seufz. Ich glaube, daran muss ich noch ein wenig arbeiten...

Wie ihr seht, hatte ich auch dieses Mal zu wenig Stoff, deshalb ist die eine Vorderseite im rechten Winkel zum Fadenlauf und die Ärmel, da ich dieses Mal keine 3/4 Ärmel haben wollte, ebenfalls "bewusst" gestückelt. Aber so was geht eben bei einer Weste wie "Willow". Die ist an sich schon etwas lässiger, da wirken solche Spielereien absolut gewollt und damit stimmig, - sag ich jetzt mal.



Schnitt: Cardigan Willow, Gr. 40 von Shhhout!
Stoff: Doubleface-Jersey Check List rauchblau von Albstoffe (Design HHL)
via Biostoffe



Freitag, 5. Mai 2017

Jacke ist nicht gleich Jacke - vulgo Weste

Ich spreche nicht von einer richtig dicken fetten Winterjacke, wobei die Aussage natürlich auch da zutrifft. Im meine jetzt eigentlich die Überzieh-Jäckchen aus Sweat oder Strick, die hier bei uns eigentlich nur Westen heißen. Weste = nicht allzu dicke Oberbekleidung zum Öffnen, die sich hervorragend zur Zwiebellooktechnik eignet. :-)

Also. Ich bin ein Westentyp. Im österreichischen Sinn des Wortes. Mir ist oft und anhaltend kalt, mir kann aber auch sehr schnell ("gach") einmal heiß werden und mit so einem Westerl lässt sich das wunderbar regulieren: Weste zu, Weste halb geöffnet, Weste offen getragen, Weste ausgezogen. Perfekt.
Aber eben: Weste ist nicht gleich Weste, wie ich feststellen musste. Die kastenförmige, sehr dünne Strickjacke (ha, ja, ist schwierig, in Österreich werden die Begriffe oft sehr vermischt und situationsbezogen verwendet. Sorry, aber daran erkennt man einen richtigen Österreicher, hihi), PASST mir nicht, - im Sinne von: sie steht mir nicht gut zu Gesicht. Gut, dass es Zipfelwesten (hihi, schon wieder eine Änderung in der Begrifflichkeit!) gibt, aber da sind ja auch nicht alle gleich. Also hab ich einfach mal ein bisserl durchprobiert.


In den nächsten Tagen bekommt ihr drei Exemplare zu sehen, wobei es sich eigentlich nur um zwei verschiedene Schnitte handelt. Eine ist schon im Winter entstanden, die anderen beiden während des Probenähens zu "Willow" bei Shhhout! Hier seht ihr meine erste "Willow" und ich trage sie unheimlich gerne. Und ja: das Zipfelige bin tatsächlich schon viel eher ich, als das brave kastenartige, schlichte. Dabei bin ich doch eigentlich eine ganz Brave. Tssss.



ein bisserl auf  "tussi und überheblich" kann ich allerdings auch  - aber nur selten. Versprochen! ;-)

Geöffnet sieht sie sowieso toll aus, und auch geschlossen macht sie was her. Die Zipfel werden mittels Knopf, Bindeband oder Druckknöpfen auf der Schulter geschlossen, oder einfach nur übergeworfen.
Ihr seht auch, man kann sie sportlich leger zur Jeans tragen und auch "ein bisserl hübscher". Ich glaube fast, ich hab hier ein Basicteil für meine Garderobe gefunden. Anders als im Schnitt vorgesehen, habe ich aus stoffteschnischen Gründen nur 3/4 Ärmel genäht - weil ich auch immer so ein Sparefroh (haha!) bin beim Stoffeinkauf. Es war schlicht und einfach zu wenig und dank des Musters musste ich nicht auf den Fadenlauf achten - so kam ich doch glatt mit ein bisserl was über 1m Stoff aus! :-) Glück auf der ganzen Linie.




Schnitt: "Willow" von Shhhout!, Gr. 40
Stoff: Jacquard von Albstoffe, designed von Hamburger Liebe, 
gekauft bei Biostoffe