Samstag, 30. Juni 2018

12tel Blick - Juni 2018

Willkommen im Juni! 

Der Juni führt den Mai fort: es ist heiß, es gibt wenig Niederschlag, die erste Hitzewelle des Jahres trifft Wien. Schön langsam fange ich zu ächzen und zu stöhnen an, wenn in der Stadt die Nächte keine Erholung mehr darstellen, wird es für mich mühsam. Petrus erhört mich und schickt gerade in der zweiten Monatshälfte gedämpftere Temperaturen und ich erhole mich etwas... Gerade die letzte Woche hatte dann doch etwas vom April... Mir kommt vor, heuer sind die Monate etwas durcheinander gekommen und nicht nur der Wind oder der April, sondern Petrus im Allgemeinen macht was er will. 


Auf der Mariahilferstraße geht das Treiben munter weiter. Die Stadt ist voll von Schülern auf Wienwoche, Exkursion oder auf ihren Wegen zwischen diversen Museumsbesuchen, viele besorgen noch das eine odere andere wichtige Utensil für den bevorstehenden Urlaub oder Eltern hetzten zu den rundherum durchaus zahlreich angesiedelten Schulen und den darin präsentierten Schluss- und/oder Theaterveranstaltungen. 
Zwischendurch gönnt man sich vielleicht dann doch das eine oder andere Eis oder legt ein Päuschen in den Gastgärten ein. Aber nur kurz, denn man fühlt ihn, den bevorstehenden letzten Schultag bevor die neun Wochen Ferien beginnen, - und die leichte Hektik, die sich unvermeidlich in den zwei Wochen davor breit macht. In der ersten Juliwoche wird das schlagartig anders, dann wird das Treiben hier wieder etwas gemütlicher werden.



Dieses Mal habe ich mittags gegen 14 Uhr fotografiert - wie denn nicht? - auf dem Weg zur Theateraufführung des Jüngsten in der Schule... Die letzte, die Abschlussveranstaltung von vier Jahren Volksschule. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Die Farben wirken gedämpft, das liegt jedoch nur an den rasend schnell vorbei ziehenden Wolken, die die Sonne verstecken spielen und den Himmel in sekundenschnelle mal bedrohlich, mal heiter sonnig wirken lassen.




Mittwoch, 27. Juni 2018

Ein Dankeschön für den Mann

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Einfach, weil er ist wie er ist. Gestern konntet ihr ja schon sehen, was für einen guten Fang ich mit ihm gemacht habe, aber das bezieht sich natürlich nicht nur auf seine handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch auf unser gesamtes Familien- und Beziehungsleben. Um ehrlich zu sein: wir arbeiten aber auch sehr daran, denn wir können uns selbstverständlich auch gehörig auf die Nerven gehen. Aber letztendlich wissen wir, was wir aneinander haben und ich bin stolz, dass es nun schon bald 20 Jahre lang gut so funktioniert. 

Es war also mal wieder an der Zeit "Danke" zu sagen, einfach so. Er lässt sich ja gerne von mir benähen, aber er ist schon sehr genügsam, muss ich sagen und wenn ich nicht ab und an Platz in seinem Kasten schaffen würde (weil das oder jenes Shirt wirklich nur mehr als Putzfetzen taugt), dann könnte ich mich in textiler Form noch viel seltener bedanken als sowieso schon.

Den Sommersweat hab ich schon länger bei mir liegen, ganz einfach, weil er mal meinte, der wäre schön. Seither hatte sich keine Gelegenheit ergeben, aber dann sah er auch die maritimen GrungeIt-Plottmotive von CoelnerLiebe und meinte, die Möwen über dem Meer hätten was.... Darauf hab ich ihn dann kurzerhand festgenagelt. Mir schwebte was Lässiges vor, ein bisschen sportlicher. Hoodie, aber kurzarm. 

 




Erst konnte er sich nicht allzu viel darunter vorstellen, aber dann ... war er begeistert. Für ganz heiße Sommertage ist der Hoodie natürlich nicht geeignet, aber die kühleren Abende lassen sich damit wirklich gut aushalten. Und eigentlich sollte er meiner Ansicht nach auch noch ein wenig lockerer sitzen, aber wer bin ich, dass ich ihm da reinrede? Er mag es genau so und er wurde auch schon öfter ausgeführt. Genau in der Kombi: blau oben, orange unten. Und genau so gefällt mir das auch sehr, muss ich sagen. Also doch auch ein bisserl ein Geschenk für mich.... :-)


Schnitt: "Hero" von Erbsünde
Stoff: Sommersweat, Design von Petra Laitner
Plott: CoelnerLiebe "GrungeIt - Maritim"
(wurde mir zum probeplotten zu Verfügung gestellt)

Dienstag, 26. Juni 2018

Klein aber fein... Teil 1

Wer erinnert sich? Vor drei Jahren haben wir groß umgebaut, denn da haben wir unserer Wohnung ein weiteres Zimmer einverleibt, dass uns von einer Nachbarwohnung abgetreten worden war. Im Zuge dessen kam es natürlich zu einer kompletten Zimmerrochade und die Tochter bekam unser altes Schlafzimmer, im Altbau auch als Kabinett bezeichnet - weil eben lang und schmal und meist nur ein Fenster breit, in ihrem Fall heißt das 5,15m lang und 2,34m breit.

 "Zimmer" werden die Räume im Altbau erst dann genannt, wenn sie mindestens zwei Fenster haben, nach oben sind aber so weit ich weiß keine Genzen gesetzt... Da wir hier aber zwar in einem Altbau wohnen, aber eben einem 1911 fürs gehobenere Arbeitertum errichteten, damals wirklich modernen Wohnhaus (ich sag nur acht hauptsächlich Zimmer-Kücke-Kabinett Wohnungen pro Etage mit Bassena - fließend Wasser - am Gang und insgesamt vier Gangtoiletten, die so angeordnet waren, dass nur jeweils zwei Wohnungen eine Toilette teilen mussten... Echt ein unglaublicher Komfort für die Zeit und die Schicht.), so ist bei uns das höchste der Gefühle tatsächlich ein Zimmer mit drei Fenstern - unser Eckzimmer aka Wohnzimmer. Was aber allen Altbauten gemein ist, ist die Zimmerhöhe von über drei Metern - in unserem Fall dann doch etwas niedriger als üblich, aber mit 3,15m immer noch angenehm hoch.

Zurück zum Umbau von 2015. Während also die Tochter ein Kabinett für sich beanspruchen durfte, bekamen die Buben ein Zimmer gemeinsam. Uns war klar, das konnte nur vorübergehend so sein, denn auch bei ihnen würde die Pubertät bald mal anklopfen. Zu Weihnachten war es dann soweit, dass sie uns die Türen fast eintrat und wir gingen das Projekt Zimmeraufteilung an. Aus einem 21m² großen Zimmer wurden zwei kleine von je ca. 10m² und eben auch: lang und schmal. Da es ursprünglich ein Durchgangszimmer war, hatte jedes der neuen Zimmer sowieso schon einen eigenen Eingang, doch da man ja auch irgendwie das Zimmer der Tochter erreichen können musste, wurde im Zimmer des großen Buben noch ein kleiner Einbau abgezweigt. Damit verlor er zwar noch etwas Fläche, aber wir alle - inklusive ihm - verzichteten zugunsten des lieben Friedens gerne auf den knappen Quadratmeter.



Alles was ihr hier seht, wurde in Handarbeit meines Mannes gefertigt: Der schräge Einbau, die "schwebende" Wand* zwischen den Zimmern und natürlich das Hochbett. Tür und Leiter sind natürlich gekauft, aber für alles andere - von Planung bis zur Umsetzung - zeichnet sich mein wahrlich talentierter Mann verantwortlich. Ich bin immer wieder fasziniert von ihm. Ich komme gerne mit möglichen und unmöglichen Ideen und meist schafft er es, sie tatsächlich möglich zu machen! In diesem Fall müsste auf den Fotos eigentlich stehen: M didit handmade.

Das Zimmer ist selbstverständlich noch nicht ganz fertig: Sesselleisten, Regale und Deko an den Wänden fehlen noch, aber das findet der große Bub nicht so wichtig. Hauptsache, alles hat seinen Platz und er kann sich in sein Hochbett verkrümeln - sein Lieblingsplatz zum "chillen".



Das Zimmer ist zwar klein, es hat nun keine 10m², hat aber dennoch alles, was ein Rückzugsort und ein eigenes kleines Reich bieten muss: Stauraum für Kleidung (der kleine Kasten hinter der Bettleiter wird einmal durch einen hohen ersetzt werden müssen), ein Bett, eine ausziehbare (!!) Couch (Übernachtungsgäste finden also Platz), und einen ausreichend großen Schreibtisch (links hinten). Klein aber fein.


* "schwebend" deswegen, weil mein Mann nicht wollte, dass das Gewicht einer ganzen - Rigips- Wand auf der alten Tramdecke aufliegt. Wenn ihr darüber mehr wissen wollt, schreibe ich mal gesondert darüber.


Donnerstag, 21. Juni 2018

Wenn die Idee zum Maxikleid wird....

Letztes Jahr hatte ich mich in den rosa-grau farbenen Modal "Anicara" verliebt, der schrie meiner Ansicht nach förmlich: "Lass mich dein Maxikleid sein!", doch anfänglich war ich mir nicht wirklich sicher, ob mir die Farben stehen würden.... Rosa ist ja nicht so meine Farbe, aber gemeinsam mit dem grau.... Mhm, würde das gehen? Vorerst trug jedoch die Vernunft den Sieg davon und der Stoff blieb bei seinen Freunden im Stoffgeschäft des Vertrauens, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass er mir traurig schniefend hinterher blickte...

Ich hab ja ein gutes Herz und heimatlosen Stoffen einen Unterschlupf anzubieten, liegt mir durchaus nahe - zu nahe, möchten manche meinen (auch ich, hüstel). Meine Hoffnung, dass beim nächsten Besuch in der Stoffvermittlungsstelle aka Stoffgeschäft, Anicara bereits ein neues zu Hause gefunden hatte, erfüllte sich jedoch nicht. Schnurstracks und begleitet von einem Seufzer wanderte der haptische Stofftraum in meine Hände, denn schon beim ersten Ansichtigwerden anno dazumal wusste ich: der will unbedingt ein Maxikleid werden!

Empire, aber mit Wickeleffekt am Oberteil, seitliche Schlitze im Rockteil.

Das war im Winter. Tendenziell eher keine allzu gute Zeit für Maxikleider, das musste auch ich einsehen. Aber da ich kein Schnittmuster wusste, dass meinen Vorstellungen nahe kam, hielt es eher mit der Weile denn der Eile, denn ich wusste: mit der Zeit kommt Rat!


Vor ein paar Wochen war es dann soweit: die Idee nahm Gestalt an und ich fasste den Mut, das Kleid in Angriff zu nehmen.

Geworden ist es ein Mustermix aus Kibadoos Basic Wickelkleid mit verkürztem Oberteil und seitlich etwas nach oben verschobener Wickelung (das muss bei meiner Oberweite so sein, sonst rutscht der Stoff unter den Busen und bleibt dort unverrückbar - was nur wenig hübsch aussieht) in Kombination mit dem langen Rockunterteil der Mix & Match Sommerkollektion Nr. 1 vom letztem Jahr.


Während meine Kinder etwas irritiert sind und dem Kleid nicht allzu viel abgewinnen können (dem einen ist es zu lang, dem anderen ist es zu ungewohnt, dass Mama ein Kleid trägt, der Tochter gefällt die Farbe und das Muster nicht so besonders), mag ich es trotz Rosa recht gerne, denn einerseits ist es ein gedecktes Altrosa und auf die Fläche ist das Grau einfach ein perfekter Gegenpart.

Und somit hab ich einen idealen Einstand für gleich drei neue Linkparties am Donnerstag, die alle das Erbe von RUMS - Rund ums Weib antreten, - ich persönlich finde es schade, dass sich alle nun um den Donnerstag matchen, die Woche hat noch genügend andere Tage, die alle gerne eine Linkparty beherbergen wollen, was meint ihr, nur so als Anregung... ?! :-)

Die Fotos sind bei "Alles Näht" entstanden, dem Nähevent in Wien, das von der Stoffprinzessin nun schon zum vierten Mal veranstaltet wurde. Mein Dank gilt Claudia "Made by Thurnmühle", die die Fotos geschossen und mir zu Verfügung gestellt hat (Die Arme hab ich gleich gebeten, noch ein paar andere Outfits zu shooten, - wenn ich schon jemanden bei der Hand hab, der weiß, worauf er schauen soll, gell?). Sie hat gemeinsam mit mir den Fotoworkshop von #katrinundsandra (#littlebluebag) besucht, der wirklich eine ganz tolle Erfahrung war.



Schnitt: zusammengebastelt aus Kibadoo Basic Wickelkleid, Oberteil verkürzt und
Rockunterteil der Mix & Match Sommerkollektion Nr. 1
Stoff: "Anicara", Modal von Lillestoff, designed von Raxn, gekauft bei Biostoffe