Dienstag, 5. November 2013

Remember the Times - Newborn

Susanne von Mamimade hat in ihrer Serie Remember the Times aufgerufen, sich die erste Zeit als Mutter wieder ins Gedächtnis zu rufen und ich wusste gleich, welches Foto all meine Empfindungen eingefangen hat:

Ich war 25 Jahre alt und wusste nicht, was auf mich zukam. Ich hatte mir zwar keine Illusionen gemacht, ich konnte mir schon denken, dass es ein immenser Einschnitt und ziemlich anstrengend sein wird, aber ich wollte es unbedingt. Ich hatte das Glück, einen tollen Mann an meiner Seite zu wissen, der mich uneingeschränkt unterstützen würde und der mir das bis dahin größte, beste und anstrengendste Geschenk meines Lebens gemacht hat: unsere Tochter. 


 Auf diesem Bild ist unsere Maus zwei Tage alt. Ich denke, das Bild sagt alles: es zeigt meine grenzenlose Liebe zu diesem fremden, vollkommen eigenständigen Wesen mit einem starken Charakter, das aus meinem Bauch kam, und mir trotz seiner Fremdheit aber doch irgendwie vertraut schien. Meine Erschöpfung (unter anderem bedingt durch meinen am Boden dahinkriechenden Kreislauf nach der Geburt, der nicht so schnell wieder in Schwung kommen wollte und meiner einseitigen, nicht diagnostizierten, schmerzhaften Brustentzündung), meine Dankbarkeit für eine wunderbare Hausgeburt und meine Liebe zu dem Mann, der dieses Foto schoss.


Ich kann nicht sagen, dass ich mit Kind Nr. 2 und 3 Profi war, - naja, in Dingen des Alltags schon, man weiß, wie man ein Kind beruhigt, wie man es anfasst, wie man mit ihm umzugehen hat. Man hat seine Tricks einfach drauf....

A b e r: ich fand es jedes Mal aufs Neue schwierig, mich auf den neuen Charakter einzustellen und das Einfinden in die veränderte Familienstruktur war jedes Mal eine Herausforderung, die eines Herkules würdig ist. Am schwierigsten war es wohl mit unserem zweiten Kind, da war unsere Tochter noch keine zwei Jahre alt. Seiner Geburt ging eine lange Phase einer Grippe und Magen-Darminfektionswelle voraus, die einzige, die nicht stark betroffen war, war ich. Alles blieb an mir hängen und das in den letzten 8 Wochen vor der Geburt. Ich war am Ende. Es hat sicher an die 6-8 Wochen gedauert, bis unser Mausbär letztendlich in der Familie angekommen war und mir tut es heute noch wahnsinnig leid. Aber er ist ein sturer, fester, charmanter Charakter, der fest im Leben steht! Und trotzdem soooo sensibel! :-)

 
Mit unserem Jüngsten war das ganz anders: er war schon während seiner Zeit in meinem Bauch dermaßen in unseren Alltag integriert, dass es keinen Unterschied machte, als er dann endlich außen drauf lag. Ihm wurde vorgelesen, er wurde gestreichelt, er war täglich Thema und wurde in alltägliche Überlegungen (von Seiten der Kinder) einbezogen... Dabei könnte ich nicht behaupten, dass wir die Zeit vor den Geburten unterschiedlich angegangen wären. Vielleicht lag es daran, dass die zwei Großen schon zu Zweit waren und sich miteinander beschäftigen konnten? Daran, dass Sohnemann 1 zum Zeitpunkt der Geburt vom Jüngsten doch schon sieben Monate älter war, als Tochterkind bei seiner? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur: das 3. Kind war meine unbeschwerteste Zeit als frisch gebackene Mutter. Vielleicht hatte ich auch einfach nur gelernt, dass man nichts erzwingen kann, dass man alles so nehmen muss wie es ist. Und diese Unverkrampftheit hat sich auf die Kinder übertragen.


Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht alle auf ihre Art und Weise anstrengend waren und es bisweilen auch heute sind, - und es sein werden: denn letztendlich werde ich irgendwann drei Pubertierende daheim haben! Aber eine Umarmung, ein Lächeln, das gemeinsame Spielen untereinander, das alles zeigt mir, dass es das alles Wert ist.

Mein Mann hat mir nicht nur EIN überdrüber, supertolles Geschenk gemacht, nein, es waren gleich drei. DANKE!

Liebe Grüße, 

8 Kommentare:

  1. Hach, so schön...
    Vor allem der letzte Satz ist einfach nur schön!!

    LG, Claudia

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  2. Das hast du sehr sehr schön geschrieben!!!! Und solche Babyfotos sind einfach immer süß, hach.

    Viele Grüße,
    Frau Mena.

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  3. Ich liebe das erste Foto! Du siehst wunderschön aus!!! Und man spürt deine Gefühle!
    Wow!
    Und dann noch zwei weitere! Hut ab!

    GLG
    Susanne

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  4. Das ist so ein schöner Post! Danke dafür!
    Ich kenne diese leidliche schlechte Gewissen; was aber wunderschön ist, ist wenn man merkt, dass man danach alles wieder gut gemacht hat und das Kind glücklich ist.
    Alles Liebe Babsy

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  5. Dass du sofort dieses Foto im Kopf hattest wundert mich gar nicht, es ist total berührend.
    Ich hab meinen Post schon 5 mal geschrieben und wieder verworfen - ich weiß nicht wie ich/ob ich unsere Geschichte erzählen soll.

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    1. du wirst für dich die richtige lösung finden, da bin ich zuversichtlich! :-) lg kathrin

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  6. Ein wunderschönes Bild ist das! Bei mir war es mit meinem Erstgeborenen so wie bei Dir beim zweiten. Wir haben lange gebraucht um uns zu finden und auch er ist ein sturer, fester, charmanter Charakter, der aber wahnsinnig sensibel und liebesbedürftig ist. Der dritte war für mich dann schon wieder eine Umstellung, aber er hat auch einen gewissen Ausgleich gebracht. Alle 3 sind so verschieden, es ist einfach spannend sie zu beobachten wie sie größer werden und sich jeder anders entwickelt und andere Interessen hat.
    glg, Carmen

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  7. Wow, DREI Schätze! Alles Liebe, Martina :-)

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