.... oder auch: wie ich meine allererste Jeans genäht habe!
Wer kennt ihn nicht? DEN Angstgegner. Nein, stimmt so nicht. Angstgegner gibt es leider viel zu viele. Überall verstecken sie sich und man muss schon froh sein, wenn man einige von ihnen benennen kann. Einige sind wunzig klein, sind es kaum wert erwähnt zu werden und andere, - ja, die sind aus einem anderen Holz geschnitzt: fast übermächtig.
Nein, von einem solchen erzähl' ich euch heute dann doch nicht. Dieser spezielle Angstgegner war ja eigentlich schon fast sowas wie ein heimlicher Freund. Auch solche gibt es: man liebäugelt mit ihnen, immer wieder. Ein gewisser Respekt ist vorhanden, aber im Grunde weiß man, mit etwas Mut und Durchhaltevermögen bekommt man das schon hin. Und dennoch: man zögert hinaus und hinaus und hinaus.
In meinem Fall: Jeans. Eine richtige Jeans nähen! Ich bin aufgrund meiner zwar durchschnittlichen 169cm, aber dank meiner kurzen Beine figurtechnisch nicht ganz einfach - war ich schon vor meiner "Augen zu, ich will gar nicht sehen, was das Frust- und Nervenfutter letztendlich aus meiner Figur macht, aber ich kann nicht anders" Phase nicht wirklich, aber in den letzten zwei Jahren hatte ich tatsächlich den Kopf einfach in den Sand gesteckt. Mein Glück ist, dass zumindest eine gewisse Silhouette bleibt, auch wenn die Taille, naja, etwas aus dem Leim gegangen ist, puh! Danke, liebe Gene!
Beintechnisch kam mir also immer schon die Schlag- oder auch Flaredhose s e h r entgegen, und ich sag's euch: die Beinmode der letzten Jahre war in dieser Hinsicht wirklich ein Tal der Ödnis. Seufz.
Und dann kam sie: Annika von "Näh-Connection" mit ihrem Aufruf. "Was ist für dich der Heilige Nähgral? Für mich sind das ganz klar Jeans ..." - Hä? Bin ich damit doch nicht so allein?! Und auch wenn es nicht direkt so dort gestanden hat, ich las: "Stell dich deinem Angstgegner. Jetzt!" Schneller als ich denken konnte, hatte ich mich beworben (elende Finger, elende. Wo ich sonst eher der Gattung lahme Schnecke angehöre, meine Fingerleins erreichen wenn sie wollen nahezu Lichtgeschwindigkeit) und dann saß ich da. Mit meinen Zweifeln, ob das auch tatsächlich so eine gute Idee gewesen ist.
Nach Annikas Zusage hatte ich dann keine Ausrede mehr. No Way. Ich m u s s t e eine Jeans nähen! Letzendlich war das genau der Tritt in den Hintern, den ich brauchte. Ich habe es getan. Ich war aufgeregt. Ich habe es genossen. Ich habe es geschafft! Mit Nieten. Mit Raupen. Auch der Zipp ist mir gelungen (die Reißzähne meines Angstgegners, nebenbei bemerkt). Und ich bin happy, dass ich es gewagt habe, dass ich diesem Schweinehund die Zähne gezeigt habe. Angriff ist halt doch oft die beste Verteidigung. Hähähä.
Also, wenn ICH die Anleitung gut verstanden habe, dann schafft ihr das auch. Ich finde ja, JETZT gibt es keine Ausrede mehr,
ERGO: ran an den Jeansstoff! Jeder schafft das! Sogar mit funktionierendem Reißverschluss! Natürlich gibt es bei meinem Expemplar noch das eine oder andere zu verbessern, ist ja schließlich kein Meister vom Himmel gefallen, - aber sie sitzt einfach wunderbar.
Hier seht ihr, was den anderen Mädels so von der Nadel gehüpft ist, eine Jeans schöner als die andere!
Bis zum 20.04.2016 gibt es 20% auf das deutsche Birkin Flares Ebook im Shop von Näh-Connection. Nur für den Fall, dass jemand einen Anstoß braucht :-)
Und das Beste: jetzt gibt es eigentlich kein Argument mehr, warum ich meine gesamte tägliche Garderobe nicht selbst nähen sollte. Absoluter
TiNO-Pluspunkt! Jeah!
Schnitt: Birkin Flares, Gr. 30, erhältlich bei Näh-Connection
Stoff: gut abgelagert, geschenkt bekommen; Jeans mit Elasthan-Anteil