Sonntag, 30. Dezember 2018

12tel Blick - Dezember 2018

Es ist soweit: der Jahreskreis schließt sich.

Die Mariahilferstraße ist im Dezember fast noch voller als sowieso schon das ganze Jahr: Weihnachten treibt sie alle auf die Straße und in all jene Läden, die mit mehr oder weniger stimmungsvoller Leuchtreklame um die Gunst der Konsumenten buhlen. 

Die Tage an sich sind kurz, die meisten jedoch eher trüb, aber heuer hatten wir sogar schon mehrmals  Minusgrade und Schnee, - ganz kurz Anfang des Monats. Nur nicht zum Fest, da gab es den obligatorischen Regen und Sturm.


Den Schnee hab ich leider nicht geschafft einzufangen, aber er war da! Susanne hat ihn auf Bild gebannt und ganz wenig davon kann ich euch auch dennoch zeigen....



Das war also mein erstes Jahr 12tel Blick. Was ist mir aufgefallen? Keineswegs der Wechsel zwischen den Jahreszeiten, wie man gemeinhin wohl annehmen könnte, nein, vielmehr der raschere Wechsel im Licht, der von Monat zu Monat ganz deutlich war. Das war es, was ich am deutlichsten wahrnehmen und erfahren durfte. Vor dieser Erkenntnis stand ich gerade im Frühling und auch jetzt immer noch mit großem Erstaunen, unglaublich, wie man sich plötzlich Allgegenwärtiges bewusst machen kann.

Danke liebe Eva, dass du diese Aktion weiterträgst. Ev. sehen wir uns im nächsten Jahr, versprechen kann ich aber noch nichts.





Das Jahr 2018 macht seine letzten Atemzüge. Um ehrlich zu sein, böse bin ich darüber nicht wirklich. Es war für mich kein leichtes Jahr, auch wenn objektiv gesehen alles rund gelaufen ist: alle sind gesund, Freundschaften wurden gepflegt und intensiviert, es gab keinerlei Verluste zu beklagen und dennoch fühlt es sich im Nachspüren sehr zähflüssig und kräftezehrend an. Und auch wenn ich weiß, dass das Jahr da gar nichts dafür kann und das Hoffen auf das neue Jahr nur Makulatur ist, so mach ich genau das: in Erwartung des neuen Jahreskreises tief durchatmen und darauf bauen, dass er sich besser anspüren wird.

Rutscht gut rüber!



Freitag, 21. Dezember 2018

Wenn Selbermachen schneller geht als Einkaufen

Am Anfang stand ein Wunsch. Und wenn man ein Kind kennt, dann - wage ich zu behaupten - kennt man alle. Zumindest in punkto Geduld. Wenn ein Wunsch den Weg aus den Gedanken über den Umweg des Mundes zum Ohr der Zielperson aka Wunscherfüllerin gelangt, dann sollte es am besten schon gestern passiert sein. 

In unserem Fall: das Einkaufen und Erwerben eines schwarzen, schlichten Oversiz-Sweaters, denn schließlich war der Wunsch schon zwei bis drei Mal in den letzten 1-2 Wochen besagten Weg gegangen, aber mütterliche Terminkalender korrelieren nun mal nicht immer mit denen ihrer Teenager. Es war zwar nicht definitiv ausgesprochen worden, aber eigentlich war tatsächlich "kaufen" gemeint - oje, ein Ohr, auf dem ich sowieso etwas schwerhörig bin, muss ich gestehen.  Vor allem, da ich mein Kind kenne und weiß: das Kleidungsstück ihrer Vorstellung lässt sich nicht justament in den Geschäften finden.

Nun begab es sich, dass dieser Teenager eines Nachmittags nach Hause kam und mich fragte, ob ich nicht mit ihr auf die Mariahilferstraße auf die Jagd nach einem Sweater ginge. 
Meine erste Reaktion: ein ungläubliger Blick und hysterisches Gekicher. - DAS kam natürlich im ersten Augenblick nicht besonders gut an, aber der Gedanke an spätnachmittägliche Einkaufsstraße eineinhalb Wochen vor Weihnachten ließ eine andere Reaktion meinerseits einfach nicht zu. Da sich die Tochter jedoch prinzipiell vernünftigen Argumenten gegenüber aufgeschlossen zeigt, war sie durchaus einsichtig, aber: der Sweater!!!!

Als vorausschauende und oft verkannt wohlwollende Mutter hatte ich schwarzen Sweat schon geordert und musste nur noch von der Post abgeholt werden. DIESER Challenge habe ich mich todesmutig eben spätnachmittags meiner Tochter zuliebe gestellt, nachdem geklärt war, dass sie die bereits seit Tagen liegengebliebene Aufgaben (u.a. die Bereinigung einer everestmäßigen und wochenlang akribisch gezüchteten Zettelwirtschaft am Schreibtisch) in eben jener Zeit erledigt, die das Abholen, das Kurzwaschprogramm und der Trockner benötigen.

Erpressung? Nein, ich würde sagen: eher ein Tauschgeschäft mit Win-Win-Ergebnis.

Das mit der Everestbesteigung war dann tatsächlich schneller erledigt als (von ihr) gedacht (ach, geh wirklich?!) und danach konnten wir uns der Besprechung des Wunschteils widmen. Ausgeschnitten wurde noch gemeinsam und während sich die Tochter dann dem Haarewaschen und Föhnen widmete, stellte ich tatsächlich diesen Sweater fertig! Ok, es gibt keine Halsnahtversäuberung und auch keine abgesteppten Nähte an den (sowieso recht langen) Bündchen, aber immerhin sind alle Fäden vernäht.

Also: hätte ich nicht auf Vorwaschen bestanden, dann hätte das Shopping trotzdem zumindest 2x so lange gedauert, wie die Zeit, die ich benötigt habe, den Stoff von der Post zu holen, zu zerschnippeln und in Form zu bringen. Aber nur, wenn man annimmt, dass man fast auf Anhieb fündig geworden wäre, was reine Utopie ist, wie wir alle wissen.
Und so habe ich mir die überfüllte Mariahilferstraße und ein ob der Menschenmassen genervtes Kind (von mir ganz zu schweigen) gespart und stattdessen meinem Hobby gefröhnt, das Kind dazu gebracht etwas Ordnung zu schaffen und es obendrein auch glücklich gemacht:

mit einem einfachen, unaufgeregten, schwarzen, schwer fotografierbaren Sweater, der genau so sein sollte: oversize, schwarz und unauffällig, aber einfach super!



Schnitt: "Hero" in Gr. L von Erbsünde, gekürzt in der Länge (auch die Ärmel)
Stoff: Sommersweat von Lieblingsstücke

Dienstag, 4. Dezember 2018

12tel Blick - November 2018

Am 4. Dezember ist es schon höchste Zeit euch meinen 12tel Blick für November zu zeigen. Und was soll ich sagen? Ich hatte recht! Der Hochnebel ist nun endgültig in Wien eingezogen und diesen Winter hatten wir sogar schon 1-2 Nebeleinfälle. Nicht stark, aber doch deutlich "novembrig" - letzten Winter hatte der tiefliegende Nebel in Wien komplett ausgesetzt. Ich kann mich deswegen so gut daran erinnern, weil es Ende Februar oder Anfang März mal soweit war und ich dazu meinte, das wäre in diesem Winter 2017/18 der erste "richtige" Novembertag.


Ich konnte mich ehrlich gesagt nicht entscheiden, welches Bild ich für dieses Monat nehme... Beide Male hatte ich Glück: die Mariahilferstraße war noch nicht "verweihnachtifiziert" (das geschah dann flugs am Tag darauf) und beide Fotos sind - rein zeittechnisch - noch untertags entstanden. Obiges am Vormittag, so gegen 11 Uhr, das untere ein paar Tage später um 17 Uhr. Stockdunkel.


Um das Novemberfeeling so richtig rüberzubringen, habe ich mich für das Tageslicht-Foto entschieden, da tritt der monatliche Atmosphäre-Wechsel so richtig schön zutage. Ich will aber ehrlich sein: auch im 11. Monat des Jahres hatten wir den einen oder anderen wirklich herrlichen Sonnenscheintag (wenig, aber doch), aber auch der Winter hat schon kurz "Hallo" gesagt, sogar mit Schnee und Minusgraden. Ungewöhnlich, wenn man die letzten Jahre im Kopf hat. Naja, heute hat es ja wieder +10 Grad, so gesehen, fast wieder wie gewohnt!



Mal sehen, was uns der Dezember bringt und ob ich am Ende des Jahres mit einem Schneebild aufwarten kann....