Was ich sagen möchte: dieses Zeugnis und die Noten darin sind also wichtig. Soll es so sein? Ich glaube, dass sie nicht SO wichtig sein sollten, wie sie es im österreichischen Schulsystem genau zu diesem Zeitpunkt sind. Es hängt doch so viel vom momentanen Entwicklungsstand der Kinder ab, von ihren Möglichkeiten und ihren Emotionen, und nicht nur von ihrer Intelligenz. In diesem Alter stehen sie an der Schwelle zur Pubertät, die kommenden Jahre werden noch schwieriger, da verändert sich alles: ihr Körper, die Hormone schießen nur so ein, die Vernetzung im Hirn verläuft in anderen Strukturen, alles wird umgemodelt. Wer hat da noch Zeit, auf die Noten zu schauen? Und trotzdem ist man gezwungen, zumindest den Blick darauf nicht zu verlieren. Unsere Tochter ist ein intelligentes Kind und gibt uns jeden Grund auf sie stolz zu sein, vor allem aber, weil sie so ist wie sie ist und nicht nur, weil "die Noten passen".
Ich weiß nur, dass es uns letztendlich wichtig ist, den Kindern eine bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen und dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes geben. Wenn wir wissen, sie haben sich bemüht und sich wirklich auf den Stoff eingelassen, warum sollten wir bei einer schlechten Note das Kind mit Vorwürfen überschütten? Andererseits meine ich, dass uns eine schlechte Note aus Schlampigkeit durchaus ärgern darf, erst recht für den Fall, dass es sich um richtungsweisende Noten handeln sollte. Natürlich sollte die Relation immer im Auge behalten werden, denn hauptsächlich wollen wir, dass sie ausgeglichene Kinder sind, die vor allem ihre soziale Kompetenz formen und ihre Kindheit ausleben dürfen. Denn vorrangig sind sie Kinder, die halt eben auch zur Schule gehen und nicht primär Schüler. Und das sollte vor allem dann erst recht in der Pubertät gelten. Meine eigenen Erfahrungen haben mich das gelehrt. Aus diesem Grund auch keine "Eliteschule" für meine Kinder!
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Sohnemann, 1. Klasse Volksschule |
Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Als Eltern versucht man immer nur das Beste für seine Kinder zu tun, dass man da auch gehörig auf die Nase fallen kann, zeigt sich leider meist erst im Nachhinein. Doch wir tun das alles nur im besten Wissen und Gewissen und versuchen, die Persönlichkeit der Kinder nicht aus den Augen zu verlieren. Ich hoffe, sie erkennen das, wenn sie als Erwachsenen dann mal zurückblicken.
Bis dahin versuchen wir den Kindern den Rücken zu stärken, sie zu unterstützen um selbstständige und kritische Menschen zu werden und werden wohl oder übel versuchen, auch die Noten nicht aus den Augen zu verlieren. Doch das Wohl der Kinder ist vorrangig und lernen kann unheimlichen Spaß machen, obwohl auch gewisse Notwendigkeiten zum Leben dazugehören.
Alles Liebe,