Tja, da wären wir mitten im Frühling oder eigentlich schon fast Frühsommer. Mit Anfang Mai sperren ja traditionell in Österreich die ersten Schwimmbäder auf, doch halt! Heuer ist so einiges anders! Wir wissen es alle! Ein kleiner bekrönter Virus hat uns alle fest im Griff und nichts ist so wie es noch vor ein paar Wochen war, geschweige denn in den letzten Jahren.
Großes Umdenken ist gefragt und unser aller Lebensgefüge ist gehörig durcheinander geraten. Aus diesem Grund hatte ich auch im letzten Monat keinen Kopf für einen 12tel Blick - irgendwie war ich anderweitig beschäftigt. Und bin es ehrlich gesagt immer noch.
Auch wenn ich prinzipiell nicht schlecht drauf war (und bin), so war für jemanden wie mich, der 50 Prozent seiner Arbeitszeit alleine zu Hause werkelt, mit immensen Umstellungen konfrontiert, an die ich mich nur schwer gewöhnen konnte. Anstatt hier nun alleine in Ruhe (sic!) in meinem Tempo vor mich hinzuwerkeln (selbstverständlich nun zu 100% im Homeoffice, inkl. Telefondienst), waren plötzlich 5 Personen rund um die Uhr anwesend - jeder mit seinen Bedürfnissen und natürlich ebenfalls diversen Umstellungs- und Anpassungsschwierigkeiten. Nicht nur, dass jeder seinen (Arbeits-)Platz und seine persönliche Arbeitsweise finden musste, es waren auch schlichtweg zu wenig Arbeitsgeräte vorhanden.
Diese Zeit ist - keine Frage - für alle eine Herausforderung, und ich bin mir bewusst, dass wir uns als Familie in einer sehr priviligierten Situation befinden. Wenn ich hier quengle und meinem Launentief nachgebe, dann ist das eindeutig quengeln auf sehr hohem Niveau. Und dennoch: momentan bin ich etwas antriebslos, auch wenn mein Kopf voll ist, und ich war eindeutig schon besser drauf - und geh mir damit wohl am meisten auf die Nerven. Seufz.
Trotzdem habe ich es für April geschafft, meinen 12tel Blick zu fotografieren und er könnte nicht deutlicher zeigen, wie sich die Welt in den letzten Wochen gewandelt hat.
Die Menschen besuchen den Markt mit Mundschutz, die Anzahl der Standln hat sich (in Anbetracht der Jahreszeit) verringert und die Marktaufsicht ist nun mehr als präsent und kontrolliert, ob die Mindestabstände und die Maskenpflicht auch eingehalten werden.
Auch das Licht zeigt, dass mittlerweile das Jahr einen riesigen Schritt nach vorne gemacht hat: die Sonne steht um 10.30 Uhr schon um einiges höher, das Licht ist härter - ich habe hier quasi blind fotografiert, weil auf meinem Handy-Display absolut nichts zu erkennen war.
In der Hoffnung, dass sich meine Motivation bald mal wieder findet, wünsche ich euch allen nichtsdestotrotz einen wundervollen Start in den Mai.
| 12tel Blick |