Heuer bin ich auch dabei. Ich versuch es zumindest... Schon lange beobachte ich mit Faszination die diversen Einblicke von Astrid, Eva und Susanne... Es ist ein wenig ein Innehalten, ein Inhalieren des Moments und ein Bewusstmachen der Details um uns herum. Auch kommt es immer auf den gewählten Bildausschnitt an und man gewinnt lernt den Betrachter aus verschiedenen Perspektiven kennen.
Los geht's!
Mein 12tel Blick ist eigentlich so etwas wie ein Abschied. Ein Abschied von einer Ära und ein bisserl wehmütig bin ich schon.
Die Mariahilfer-Straße im 6. Bezirk in Wien, direkt beim U3-Aufgang Zieglergasse. Nun schon das achte Jahr mein werktäglicher Blick auf dem Weg zur Schule meiner Kinder. Heuer besucht mein Jüngster die letzte Volksschulklasse und damit endet im Juni diese Ära.
Die Mariahilferstraße ist neben der Kärntnerstraße im 1. Bezirk DIE Einkaufsstraße von Wien schlechthin, - nur für die "einfachen Leute" leistbar. Während direkt entlang der Straße mitunter die üblichen Verdächtigen an Geschäften zu finden sind, so findet man in den Seitengassen rechts hinunter in den 6. Bezirk und links hinauf in den 7. Bezirk so manche Gustostückerln an Alternativ, Besonders oder einfach nur Anders.
Die eigentliche Mariahilfer-Straße ist lang, sie hält vom 15. Bezirk (etwa auf Höhe des östlichen Parkendes von Schönbrunn, nur etwas weiter im Norden) über den Gürtel hinweg direkt auf die Rückseite der Hofburg und dem Burggarten zu, wobei die Einkaufsstraße nur den Abschnitt zwischen Gürtel und Ring ausmacht.
Man könnte meinen, sie wäre prädestiniert dazu gewesen, den Kaiser anno dazumal in Richtung Sommerschloss Schönbrunn zu bringen.... Mitnichten. Das war zu wenig spektakulär! Der kaiserliche Tross führte die Burggasse, eine Parallelstraße der Mariahilfer Straße, hinauf in Richtung Truppenübungsplatz auf der Schmelz, einem der höchsten Punkte Wiens (und meine Wohngegend), sodass man mit einer 90 Grad Wende in Richtung Süden direkt über die Johnstraße auf den Ehrenhof und die Vorderansicht von Schloss Schönbrunn zuhielt. Ich brauche euch nicht sagen, dass die Fensterplätze entlang dieses Weges an den Umzugstagen des Hofes teuer vermietet wurden, oder? :-)
Aber zurück zur Mariahilfer Straße... Im typischen Wiener Jänner ist sie grau und feucht, aber nicht weniger belebt. Mitte des Monats zeugt die Weihnachtsbeleuchtung noch vom Trubel des letzten Monats, als sich wahre Menschenmassen durch die Begegnungszone wälzten.
Das gibt mir das nächste Stichwort: Begegnungszone. Aber dazu nächstes Mal mehr. Unglaublich, wie viel mir im Schreiben zu einer einfachen Straße mitten in Wien einfällt....
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